Initiiert von Mag. a Dr.in rer. nat. Valentina Ljubic Tobisch waren wir im legendären Atelier von Mag. Martin Klobassa eingeladen, um einerseits mehr über Hintergründe und Techniken des Galvanisierens kennenzulernen und andererseits Einblicke in das Heritage Science Austria Forschungsprojekt PHELETYPIA zu erlangen. Dieses Projekt der Akademie der Wissenschaften erforscht unter der Leitung von Valentina Ljubic Tobisch originale Daguerrotypien aus der Frühzeit der Fotografie, insbesondere die bisher wissenschaftlich unerforschten, speziellen Wiener Methoden aus den frühen 1840er Jahren und verbindet in einzigartiger Weise Fotogeschichte, Fotochemie, Elektrochemie, Konservierung und künstlerische Forschung.
Die anwesenden Kolleg:innen erwartete ein faszinierender Vortrag von Valentina Ljubic Tobisch, welcher in gut verständlicher Weise die Brücke zwischen den beiden Gebieten Fotografiegeschichte und frühen Reproduktionstechniken schlug, und damit zwei für uns alle nicht ganz unbekannte, auf den ersten Blick allerdings nicht miteinander verbundene Techniken zu vereinen wusste.
Beispielhaft konnten wir einige der experimentell hergestellten Rekonstruktionen von historischen Prozessen, welche Valentina Ljubic Tobisch und Martin Klobassa im Rahmen der Forschungsarbeit bereits angefertigt haben besichtigen und wurden in weitere historische Techniken, die Galvanographie sowie die Methode des Naturselbstdruckes eingeführt.
Martin Klobassa erläuterte danach die Vorgehensweise zur Herstellung von Kopien und Rekonstruktionen durch galvanoplastische Prozesse und beeindruckte durch seine enorme technologische Expertise.
Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine ausführliche Besichtigung der Werkstatträumlichkeiten und ein abschließendes, gemütliches Beisammensein mit angeregt fachlichem Austausch.
Wir bedanken uns nochmals herzlich für die Einladung und diese gelungene Veranstaltung!
Zum Nachlesen:
www.tuwien.at/forschung/facilities/xrc/projekte/heritage-science-austria-pheletypia
Valentina LjubicTobisch, Wolfgang Kautek, „Die Daguerrotypie zu Beginn der 1840er-Jahre in Wien. Eine Rekonstruktion von neu entwickelten Verfahren am Beispiel einer geätzten Daguerrotypieplatte aus dem Technischen Museum Wien.“ Restauratorenblätter No37, IIC Austria, 2020